Die Königin

von Patatoukou

Im "normalen" Leben ist Brigita Trzeczak Rektorin der Sterkrader Tackenbergschule in Oberhausen. Im westafrikanischen Togo ist sie allerdings seit den letzten Sommerferien Königin von Patatoukou. Für uns ist das Grund genug, sie in die Liga der Revierhelden aufzunehmen. Denn was Brigita Trzeczak seit 2001 in Togo auf die Beine gestellt hat, ist wirklich bemerkenswert.

Alles begann mit einem Trommelevent mit einer Flüchtlingsgruppe aus Togo. Brigita war von der Lebensfreude der Togoer beeindruckt. Im Vergleich dazu wird bei ihren eigenen Landsleuten "ja doch auf hohem Niveau gejammert". Der Entschluss, die Menschen in Togo und das Land selbst kennenzulernen, war schnell gefasst. Bei ihrem ersten Besuch 2001 übersetzte sie ehrenamtlich Beipackzettel von Medikamenten in die französiche Amtssprache. Aufgrund des regen Interesses an ihrer Pausenbeschäftigung, dem Stricken, brachte sie im folgenden Jahr mit gesammelten Stricknadeln und Wollknäulen Mädchen und Frauen in Togo die Handarbeit bei. Mit dieser Hilfe zur Selbsthilfe können die Togoerinnen ihre Qualifikationen erweitern und mit ihren Handarbeiten einen zusätzlichen Beitrag zum Lebensunterhalt leisten.

Mittlerweile sind unter ihrer Anleitung vor Ort 4 Kindergärten erbaut worden. 80 Kindern wird jedes Jahr der Schulbesuch ermöglicht, Unterrichtsmaterialien und Schulkleidung angeschafft, Fortbildungsveranstaltungen z.B. zum Thema SIDA (AIDS) angeboten.

Auch mit wenig Geld kann man in Togo große Vorhaben anstoßen und entwickeln. Jeder gesammelte Cent landet in Togo. Es gibt keine Abzüge für Verwaltungsaufgaben.

2007 hat sich der Kreis der ständigen Mitarbeiter als Verein Togo-Projekte e.V. eintragen lassen. Die Gruppe von inzwischen 24 Mitgliedern arbeitet weiterhin ehrenamtlich, darf aber nun Spendenquittungen ausstellen.

Den Entschluss, den Menschen im krisengeschüttelten Land zu helfen, machte Brigita Trzeczak zu ihrer Herzensangelegenheit. Aber auch die Eigenleistung der Menschen vor Ort ist ein wichtiger Bestandteil ihrer Arbeit. "Die Menschen tragen die Eimer mit Kies und Wasser auf dem Kopf zur Baustelle. Das ist gut so, denn dann wissen sie auch zu schätzen, was sie mit ihrer eigenen Arbeit erschaffen haben." Den Einwohnern ist das weiße Gesicht der 61-Jährigen im Laufe der Jahre vertraut geworden, die Dankbarkeit ist groß. So ernannten sie Brigita im letzten Sommer zur Königin von Patatoukou.

Völlig zu recht - wie wir finden!

 

Wer helfen möchte, weitere Informationen sucht oder Brigitas persönliche Berichte nachlesen möchte, findet hier alles Weitere:

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